Baumart: Weißtanne
Ungefähre Adresse: Luchsweg 2, 8135 Langnau am Albis
Max. Höhe: mehr als 50 Meter
Höchstalter: 500 Jahre
Die Weiß-Tanne (Abies alba), standardsprachlich Weißtanne, ist eine europäische Nadelbaumart aus der Gattung Tannen (Abies) in der Familie der Kieferngewächse (Pinaceae). Der Name Weiß-Tanne leitet sich von der im Vergleich zur Gemeinen Fichte (Picea abies) auffallend hellgrauen Borke ab. Weitere deutsche Trivialnamen wie Edeltanne[1] und Silbertanne[2] sind irreführend, da auch die in Nordamerika heimische Edel-Tanne (Abies procera) so bezeichnet wird.
Wegen verschiedener ökologischer und ökonomischer Einflüsse hat der Bestand an Weiß-Tannen in Deutschland und anderer Länder in Mitteleuropa in den letzten 200 Jahren stark abgenommen. Zu den ökologischen Einflüssen gehörten der Befall durch eingeschleppte Schädlinge wie der Weißtannentrieblaus (Dreyfusia nordmannianae) sowie Schälschäden durch Rotwild und Verbissschäden durch Rot- und Rehwild. Zu den ökonomischen Einflüssen zählten die Kahlschlagwirtschaft, die Übernutzung sowie die Bevorzugung der Fichte im Waldbau. Ein wesentlicher Faktor für die höhere Empfindlichkeit mitteleuropäischer Weiß-Tannen ist jedoch die genetische Vielfalt der Populationen, die durch die nacheiszeitliche Wanderungsgeschichte im Norden geringer als im Süden des Verbreitungsgebiets ist.[3] Aufgrund der aktuellen Entwicklungen im Klimawandel wird die Weiß-Tanne in der Forstwirtschaft immer wichtiger, da sie vergleichsweise gut Trockenheit übersteht und auch bei höheren Temperaturen nicht ausfällt.[4]
Die Weißtanne ist extrem schattentolerant, wächst rasch und vor allem bis ins hohe Alter und kann über 500 Jahre alt werden.[5][6] Sie hat alle Eigenschaften einer Klimaxbaumart, sie ist jedoch an extrem trockenen Standorten, sowie in kontinentalen Lagen mit sehr kalten Wintern und starken Spätfrösten in ihrer Konkurrenzfähigkeit limitiert. An optimalen Standorten mit frischen, kühlen, mehr oder weniger basenreichen, humosen, steinigen und lehmigen Böden der humiden sommerwarmen Lagen der montanen und tieferen subalpinen Höhenstufen ist sie ein dominanter Baum.[5] Sie gilt als die schadstoffempfindlichste einheimische Baumart und wird von einer Vielzahl von Schädlingen befallen. Sie reagiert vor allem empfindlich auf eine Belastung mit Schwefeldioxid, welche aber seit der in den 1980er Jahren eingeführten Rauchgasentschwefelung für Großfeueranlagen nur noch in geringer Luftkonzentration vorkommt. Gegenüber dem Standort ist sie relativ anspruchslos und verträgt in der Jugend auch länger andauernde Unterdrückung ohne Wachstumseinbußen.
Das Holz der Weißtanne ähnelt dem der Gemeinen Fichte, ist aber resistenter gegenüber Feuchtigkeit und wird deshalb häufig im Erd- und Wasserbau genutzt. Außerdem fand die Art Verwendung in der Volksmedizin. Die Weißtanne war im Jahr 2004 Baum des Jahres in Deutschland sowie 2015 in Österreich.